Wind..

Hauscomputer selbst gebaut

Logo



Worum geht es beim Projekt Hauscomputer?


Das intelligente Haus für nur 200€, der spinnt doch! Ja, so fing es 1998 an. Ein paar Mitstreiter und ich hatten die Idee, ausrangierte Rechentechnik wieder nutzbringend zum Laufen zu bringen. Mittlerweile sind Leistungselektronik und Sensorik so leistungsfähig und vor allem so preiswert wie nie zuvor. Diese Möglichkeiten müssen einfach für Luxus rund ums Eigenheim genutzt werden. Die vollautomatische Steuerung von Rollläden, Lüftern, der Weihnachtsbeleuchtung oder ein automatischer Geburtstags- und Müllkalender sollten genauso üblich im Eigenheim sein wie die Heizungssteuerung oder eine Alarmanlage.

Die Vernetzung war aber damals ein Problem, da die Protokollstacks von "richtigen" Feldbussen viel zu aufwändig waren. So wurde der überschaubare I2C Bus auf lange Leitungen als zentraler Hausbus adaptiert. Per 4-adrigem Kabel können nun mehrere 100m zuverlässig in beliebiger Topologie (Stern-/Linie-) inklusive 12V-Stromversorgung aller Komponenten überbrückt werden. Die Komponenten/Sensoren decken eine breite Palette physikalischer Größen ab - vom simplen Temperatursensor bis hin zur Messung von CO2 und relativer/absoluter Feuchte. Aber auch astronomische Daten, wie Sonne- und Planetenwinkel, stehen zur Verfügung. Das System hat schon Blitzeinschläge, Wasserschäden und Mäuseverbiss überlebt. Lediglich ein Marder konnte eine Busleitung zu einem Außensensor erfolgreich "kappen".


Es gibt mittlerweile die unterschiedlichsten Standards: EIB, Profibus, Ethernet, WLAN usw. Wer heute sein Haus automatisieren will, muss sich auf ein System festlegen und ist damit vom gewählten Standard und den verfügbaren Geräten, die nicht gerade als billig zu bezeichnen sind, langfristig abhängig. Außerdem unterstützen die verfügbaren Komponenten noch nicht alle wünschenswerten Funktionen wie z.B. grafische Ausgabe, persönlicher Kalender, SMS-Anbindung, Netzwerk u.ä. oder sie sind auf regelmäßigen Batteriewechsel angewiesen (Funksensoren).

Die hier vorgestellte Lösung als Kombination von I2C Bus mit Standard PC/Thin-Client hat den Vorteil, dass alle Komponenten preiswert verfügbar sind und eigene Erweiterungen auch noch nach vielen Jahren nachrüstbar und reparierbar sind. Die Schaltungen können von versierten Bastlern unproblematisch nachgebaut und modifiziert werden. Die Software inklusive Handbücher, Schaltplänen und Beispielen können in der jeweils aktuellen Version unter "Downloads" herunter geladen werden. Auch die Einstellungen für die Software können recht simpel bei laufendem System korrigiert werden. Durch Verwendung von Standardschnittstellen lassen sich viele Module miteinander kombinieren. Das Projekt Hauscomputer lässt sich natürlich nicht nur für die Automatisierung eines Eigenheimes oder Bungalows, sondern auch für eine Vielzahl von Steuer- und Regelungsprojekten einsetzen.


Ausrangierte Industrie-PCs mit geringer Leistungsaufnahme sind preiswert verfügbar. Das bereits fertig konfigurierte erweiterte Linux Image von der Projekt DVD braucht nur noch auf eine CF -Karte kopiert zu werden - und ein Thin Client (z.B. ein IGEL) erwacht zu neuem Leben - inklusive sicherer verschlüsselter Fernsteuerung über das Internet, der Verwaltung von Bildern von Netzwerkkameras, automatischen grafischen Statistiken und Familien-Einkaufslisten für den Zugriff von unterwegs. Der Zugriff von modernen Tablet-PCs oder Smartphones auf die integrierten Daten-Server sind genauso selbstverständlich, wie die Benachrichtigung per e-Mail oder SMS. Eigene Erweiterungen sind durch den offenen Linux-Standard kein Problem. Eine Kurzfassung des Projektes war auch im FUNKAMATEUR, Ausgabe 09-11/2004, unter dem Titel "Hauskommunikation - einfach und komfortabel per I2C" erschienen. Das Projekt wurde seitdem immer weiter entwickelt und ist längst den "Kinderschuhen" entwachsen.


Viel Spaß beim Basteln!